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Die richtigen ETF auswählen

ETF auswählen - die richtige Basis schaffen

Bei der Auswahl der richtigen ETF hilft Dir unser interaktiver ETF-Finder. Hier kannst Du schnell ETF aller Anlageklassen finden und vergleichen, z. B. einen ETF-Kosten-Vergleich anstellen oder Dir die Fondsgrößen anschauen.

So geht's: ETF mit dem ETF-Finder auswählen

1. Fange bei der Hauptanlageklases an: Denke weniger an einzelne ETF und mehr in Anlageklassen .
2. Dann Deine Unterkategorie wählen, z.B. kapital-gewichtete Aktien, Regionen: Mehr dazu unter  International ist Trumpf – doch wie? .
3. Konkrete ETF auswählen und anklicken. Du findest alle Details, u.a. auch die vergangene Kursentwicklung

Eine Liste aller an der deutschen XETRA-Börse gehandelten ETF gibt es auf der XETRA-Website unter Instrumente > ETFs und ETPs > Produkte. Dort findest Du am Seitenende einen Link zum Download einer Excel-Tabelle mit dem Titel „Alle handelbaren ETFs und ETPs“. Ende April 2021 waren das 1.592 ETF und 167 ETC (Rohstoffe und Metalle).

Bei der großen Zahl der möglichen ETF (Vergleich: DAX plus MDAX plus TecDAX sind gerade einmal 120 Aktienwerte) fällt die Auswahl nicht leicht.

Der interaktive ETF-Finder

Wir katalogisieren daher regelmäßig alle neuen ETF in der Liste. Du kannst hier in der Grafik nach den ETF suchen, die zu Dir passen. Klicke auf die Bereiche, in die Du hereinzoomen möchtest:

Alle Xetra-ETF und ETC Status 17.01.2022

Zum Vergrößern klicken

Details werden angezeigt, wenn die Maus über die individuellen ETF fährt.

Herausgeber
ISIN/WKN/
Ticker
Lfd. Kosten
Ausschüttung
Replikation
Max. Spread
Währung/
Verwaltetes Vermögen
Orderbuch-Umschlag
Gelistet seit

Die Angaben erfolgen ohne Gewähr.

Die Angaben erfolgen ohne Gewähr.

Kriterien, die wir bei der ETF-Auswahl beachten:

  • Größe des Fonds. Je kleiner der Fond, desto geringer die Bedeutung für den Herausgeber. In unserem ETF-Finder haben daher für Dich schon einmal vorsortiert von groß nach klein. Probiere es aus!
  • Replikationsmethode: Bildet der ETF den Index vollständig ab, ist er optimiert oder Swap-basiert? Wenn der Fonds die Aktien vollständig physisch einkauft, erklärt und relativiert es hohe Kosten durch Minimierung von Risiken der Swap-basierten ETFs. Doch auch Kosten sparen mit Swap-basierten ETFs kann eine Strategie sein.
  • Kosten: Achte auf einen geringen Prozentwert bei den laufenden Kosten. Mittlerweile sind die Kosten jedoch so gering, dass die Unterschiede zunehmend gering werden. Kosten sind also wichtig, aber nicht allein ausschlaggebend.

ETF auswählen - die wichtigen technischen Unterschiede

Neben dem abgebildeten Index sind möglicherweise einige technische Dinge relevant. Ich möchte Dich hier vor allem auf die unterschiedlichen Arten hinweisen, wie ETF Indizes abbilden.

Full replication

Full replication oder in Deutsch „vollständige Replikation“ ist die am einfachsten zu erklärende Variante: Der ETF bildet den gekauften Indextitel in der gleichen Gewichtung eins zu eins nach.

Der Vorteil der vollständigen Replikation ist eine realistische Abbildung des Index. Die gehaltenen Wertpapiere sind bei ETF (nicht bei ETC) Sondervermögen, d. h. selbst bei einer Insolvenz des Herausgebers bleiben sie geschützt und kommen nicht in die Insolvenzmasse.

Ein Nachteil ist, dass relativ viele Wertpapiere gehandelt werden müssen, z.B., wenn der Index umgewichtet wird, oder der Fonds wächst. Das erzeugt Kosten. Diesen Kostennachteil kompensieren einige Herausgeber von ETF durch Einnahmen aus der sogenannten Wertpapierausleihe: Sie leihen institutionellen Anlegern gegen eine Gebühr die eigenen ETF aus. Dies aber erzeugt dann oft wieder ein zusätzliches Risiko: Die Gegenpartei könnte aus unvorhergesehenen Gründen nicht in der Lage sein, die Wertpapiere zurückzugeben.

Optimized

Als optimiertes Sampling wird bezeichnet, wenn nicht alle Indextitel gekauft werden, sondern nur ein repräsentativer Teil. So können Verwaltungskosten reduziert werden. Die repräsentativen Indextitel werden dabei so zusammengestellt, dass die Abbildung des Risikos und der Rendite des echten Index möglichst nachkommt. So können auf lange Sicht Abweichungen bei der Wertentwicklung auftreten. Dadurch, dass im ETF weniger Wertpapiere als im echten Index sind und somit weniger Transaktionskosten anfallen, werden Abweichungen ausgeglichen.

Auch kommt das optimierte Sampling oft bei Indizes zum Einsatz, deren Bestandteile am Markt nicht immer oder schnell verfügbar sind. Dies ist insbesondere bei eher exotischen Indizes oder in Schwellenländern der Fall, in denen es Marktzugangsbeschränkungen geben kann.

Swap-based

Auch oft „synthetischer ETF“ genannt, bildet der ETF dieser Form nicht alle bzw. einen repräsentativen Teil des entsprechenden Indextitels ab. Teile des ETFs dürfen auch Wertpapiere enthalten, die nicht im gekauften Indextitel vorhanden sind – sie müssen lediglich die gleiche Wertentwicklung aufweisen. Der „Tausch“-Partner („swap“ in Englisch = Tausch), in der Regel die Investmentbank, muss dies Tages-scharf garantieren.

Diese Art kommt bei exotischen Märkten vor, wenn eine direkte Nachbildung nicht so gut möglich ist, z.B., weil die Papiere nicht liquide genug sind, sodass der Fonds sie nicht direkt kaufen kann. In entwickelten Märkten ist es eine Möglichkeit, um Kosten zu sparen.

Beantworte folgende Fragen für Dich:

  • Wie wägst Du Kostenvorteil gegen Sicherheit ab?
  • Wie wichtig ist Dir, dass der Fonds, in den Du investierst, als Sondervermögen gehandhabt wird und so bei Zahlungsunfähigkeit des Fondsanbieters geschützt ist?
  • Welcher Vermögensverwalter oder welche Bank steht hinter dem Herausgeber des Fonds?

Kostenquoten bei ETFs – ETF kaufen, was kostet das?

Als großer Vorteil der ETF werden oft die Kosten genannt.

Kosten entstehen einmalig beim Kauf und als laufende Kosten, die sogenannte „Gesamtkostenquote“. Sie wird am Ende des Jahres mit der Rendite des ETF gegengerechnet - sie fällt in der Regel sehr gering aus. Trotzdem ist ein Blick auf diese Quote vor dem Kauf wichtig. Sie unterscheidet sich je Anlageklasse und Markt und kann zwischen ca. 0,05% p. a. und 1,2% p. a. für einige Rohstoffe liegen.

Bei Kauf entstehen die Kosten auf zwei Arten:

  • Deine Bank/Dein Broker erhebt ggf. eine Transaktionsgebühr, die oft an der Höhe des Umsatzes festgemacht wird. Dabei gibt es in der Regel auch eine Mindest- und Höchstgebühr. Diese Gebühr hat mit dem ETF nichts zu tun und soll die Transaktionskosten abdecken.
  • Tatsächlich gibt es nicht einen Kurs für den ETF, sondern einen Geld- und einen Brief-Kurs. Du kaufst zum Geldkurs und verkaufst zum Briefkurs. Dazwischen liegt der sogenannte „Spread“.

Die laufenden Kosten entstehen regelmäßig und decken den Aufwand des Herausgebers des ETF ab. Sie werden in Prozent pro Jahr berechnet und regelmäßig dem ETF entnommen. Du bekommst also keine „Rechnung“, sondern der ETF entwickelt sich um den entsprechenden Betrag schlechter, als er ohne Kosten laufen würde. Das wiederum heißt: Wenn Du Dir die Entwicklung in der Vergangenheit anschaust, sind dort auch schon die laufenden Kosten berücksichtigt.

Beantworte folgende Fragen für Dich:

  • Wie viele Titel enthält der Index? Ist er klein (z.B. weniger als 100 Titel) oder breit gestreut (über 100 Titel)?
  • Wie ist der Index gewichtet? Die meisten Indizes basieren ihre Gewichte auf der Marktkapitalisierung, also der Höhe des gesamten Investments in einen Titel.
  • Möchtest Du Anpassungen machen, z.B. bestimmte Faktoren oder Ausschlusskriterien berücksichtigen?

Unsere Tipps:

  • Langfristig spielen die Transaktionskosten eine geringe Rolle. Schließlich willst Du kaufen und dann möglichst viele Jahre nichts machen.
  • Achte also auf die laufenden Kosten, die regelmäßig anfallen. Bedenke aber auch, dass bei den teilweise sehr geringen ETF-Kosten die Unterschiede zwischen den ETF sehr gering sind, teilweise nur 0,01% pro Jahr. Dann spielen noch andere Kriterien eine Rolle.
  • Gib beim Kauf und Verkauf ein „Limit“ an, also einen Preis, den Du höchstens zahlen möchtest bzw. den Du mindestens bekommen möchtest. Damit hast Du Kontrolle über den tatsächlichen Preis. Allerdings wird Deine Order auch nur ausgeführt, wenn sie Dein Limit realisieren lässt.

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