Wachsende Geldmenge

2. Deine ETF-Anlageklassen

ETF werden zwar oft mit Aktien in Verbindung gebracht, aber ETF bilden die ganze Palette der relevanten Anlageklassen ab: angefangen beim Bargeld, über Anleihen, Immobilien, Rohstoffe und eben Aktien. Unterkategorien haben wir oben aufgelistet. Auch diese gibt es bei ETF. Wichtig beim Aufbau eines Portfolios ist die richtige Mischung der Anlageklassen.

Beachte dabei, dass die einzelnen ETF in einer Hauptanlageklasse nicht die gleichen Eigenschaften haben. Sie bilden oft nur einen bestimmten Teil der Hauptanlageklasse ab und das auch noch auf eine bestimmte Art und Weise. Daher gliedern wir die Hauptanlageklassen weiter. Es gibt mehrere Arten das zu tun, hier ein Beispiel:

Weitere Unterteilung der Hauptanlageklassen

Hauptanlageklasse UnterkategorieDifferenzierung
AktienKapitalgewichtet
FaktorgewichtetUnterscheidung nach Faktor
ESG-gewichtet
Sektor-AuswahlUnterscheidung nach Sektor
Gleichgewichetet
...
AnleihenStaatlich
Unternehmen
Gemischt
Besichert
GeldmarktStaatlich
Banken
Unternehmen
RohstoffeGestreut
MetalleGold, Silber, ...
Commodities
Sektor-bezogenUnterscheidung nach Sektor,
z.B. ohne Landwirtschaft
Immobilien
Eine mögliche Grobeinteilung der Anlageklassen, so wie wir sie für die an der XETRA-Börse gehandelten ETF und ETC (für Rohstoffe) vornehmen.

Die Anlageklassen haben dabei sehr unterschiedliche Eigenschaften, insbesondere was die Rendite-Erwartung und das Risiko angeht. Dabei versteht man unter Risiko die kurzfristige Abweichung von der langfristigen Rendite-Erwartung.

Wir schauen uns das gleich etwas genauer an. Bevor wir aber in die Tiefe steigen, möchte ich Dich bitten, Dir folgende Fragen ehrlich zu beantworten:

Beantworte folgende Fragen für Dich:

  • Welche Ziele verfolge ich mit einem Investment?
  • Wie lange soll mein Geld gebunden werden?
  • Welches Risiko bin ich bereit, einzugehen?

Aktien – Performance und Risiko

Mit Aktien investierst Du direkt in Unternehmen und nimmst an deren Wertveränderung teil, im positiven wie im negativen Sinn. Da viele Unternehmen jedoch Werte schöpfen, nimmst Du auch an deren Wertschöpfung teil.

Langfristig bieten Aktien höhere Renditen als Anleihen. Je nach Aktienmarkt waren in den letzten 10 Jahren ca. 9% bis 16% Rendite pro Jahr drin. Allerdings kommt mit den Aktien auch das höchste Risiko. 

In denselben 10 Jahren sind Aktien zwischenzeitlich (in der monatlichen Betrachtung) auch einmal zwischen 15% und knapp 30% gefallen. Man muss also aushalten können, dass schon einmal der Wert der Aktien um 1/3 zurückgeht. Bei großen Crashs kann es deutlich mehr sein: Der DAX verlor zur Finanzkrise zeitweise zwei Drittel seines Wertes.

Daher gilt: Aktien sind für langfristige Anleger: Du solltest für länger als fünf Jahre investieren wollen. Je länger Du Aktien hältst desto unwahrscheinlicher wird es, dass Du Verluste machst!

Anleihen – moderate Rendite und relative Sicherheit

Mit Anleihen investierst Du nicht in Unternehmen, sondern gibst ihnen – oder Staaten – einen Kredit. Im Gegenzug erhältst Du Zinsen (den sogenannten Coupon) und am Ende der Laufzeit den Kreditbetrag zurück. Du nimmst nicht direkt am Erfolg des Unternehmens – oder Staates – teil, stellst ihm aber Geld zur Verfügung.

Entsprechend sind die zu erwartenden Renditen geringer als bei Aktien. Allerdings sind auch die Risiken geringer: Unternehmen können bankrott gehen und möglicherweise ihre Schulden nicht zurückzahlen. Auch Staaten können entscheiden, ihre Schulden nicht zu bedienen.

Kursschwankungen bei Anleihen gehen auf sich ändernde Einschätzungen zurück, dass die Anleihen zurückgezahlt werden und – das wird gerne übersehen – auf alternative Anlange. Wenn z.B. die Zinsen steigen und andere Unternehmen oder Staaten höhere Zinszahlungen anbieten, wird der Kurs laufender Papiere sinken.

In den letzten Jahren waren die Renditen von Anleihen insbesondere in Europa sehr mager, teils negativ. In den letzten 10 Jahren lag die jährliche Rendite bei 1% p.a. oder weniger.

Aktien oder Anleihen? Warum Du auf gemischte Portfolios setzen solltest

Aktien sind langfristig die Renditebringer, aber auch am riskantesten. Anleihen sind sicherer, haben aber insbesondere in der aktuell niedrigen Zinsphase anders als in der Vergangenheit nur eine geringe Renditeerwartung. Dies gilt für Staatsanleihen noch stärker als für Unternehmensanleihen.

Der Vorteil eines gemischten Portfolios ist, dass Kursverluste z.B. bei Aktien durch Gewinne bei Anleihen aufgefangen werden können. 

Tatsächlich gelingt das nur, wenn Aktien und Anleihen "antikorreliert" sind, sich also zumindest tendenziell die Kurse in entgegengesetzte Richtungen bewegen. Das ist historisch nicht immer der Fall gewesen, hat sich aber seit dem Jahr 2000 recht gut etabliert.


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