1. Was heißt investieren?

Wer investiert, setzt sein Geld für einen bestimmten Zweck ein, in der Regel um eine Rendite zu erzielen. Wenn Du Dein Geld nicht auf dem Sparkonto liegen lässt, sondern eine Aktie kaufst, um am Gewinn der Aktie teilzuhaben. Wie geht das?

Wenn ich eine Aktie kaufe, dann erwerbe ich einen kleinen Anteil an einem Unternehmen, das an der Börse gelistet ist. Ich bezahle den Preis für die Aktie und die Aktie erscheint in meinen "Depot". Im Depot ist hinterlegt, welche Wertpapiere mir gehören. Solange es mir gehört, erhalte ich einen Anteil der Gewinnausschüttungen des Unternehmens. Eines Tages kann ich es außerdem vielleicht zu einem besseren Preis verkaufen.

In jedem Fall verzichte ich heute auf das Geld, das die Aktie kostet, um in um Zukunft Gewinnausschüttungen und/oder einen höheren Preis zu erhalten.

Wertpapiere

Die direkteste Form des Investierens ist der Kauf von Wertpapieren. Das können z.B. Aktien, Anleihen oder Investmentfonds sein.

Kaufst Du eine Aktie, wirst Du Anteilseigner eines Unternehmens und profitierst von möglichen Gewinnausschüttungen. Allerdings teilst Du auch das unternehmerische Risiko des Unternehmens. Schlechte Zahlen führen vielleicht dazu, dass der Aktienpreis oder -kurs sinkt. Dann ist Dein Investment weniger wert. Läuft das Geschäft besonders gut, kann der Aktienkurs steigen und Dein Investment ist mehr wert.

Langfristig haben Aktien Renditen deutlich über der Inflationsrate. Du nimmst also tatsächlich an der Wertschöpfung der Wirtschaft teil. Kurzfristig riskierst Du aber auch Deine Investition: Manchmal dauert es Jahre, bis Aktien wieder den Einstandskurs erreicht haben.

Möchtest Du weniger Risiken eingehen, kannst Du Unternehmen einen Kredit geben, statt direkt einen Anteil zu kaufen. Die Unternehmen zahlen dann Zinsen für den Kredit und am Ende der Laufzeit den Kreditbetrag zurück. Da die Unternehmen unabhängig von der Geschäftsentwicklung zur Zahlung der Zinsen verpflichtet sind, ist das Risiko geringer als bei Aktien. Es bleibt im Wesentlichen das sogenannte "Ausfallrisiko": Das tritt ein, wenn ein Unternehmen seine Schulden nicht mehr begleichen kann. 

Immobilien

Vielleicht gehörst Du auch schon zu den Investoren, weißt es aber noch gar nicht. Auch wenn Du eine Immobilie, also eine Wohnung, ein Haus oder ein Grundstück besitzt, dann hast Du investiert. Für diese Art Investition benötigst Du kein Depot bei einer Bank. Vielleicht hast Du stattdessen einen Kredit aufgenommen und jeden Monat zahlst Du einen Teil zurück. Monat für Monat gehört ein immer größerer Teil der Immobilie Dir. Außerdem steigen Immobilien oft im Wert und so sparst Du nicht nur Miete, sondern baust auch Vermögen auf.

Neben Aktien gehören Immobilien zu den Anlageklassen, die langfristig in der Vergangenheit eine höhere Wertsteigerung hatten, als von der Inflation aufgefressen worden ist. Daher ist es nachvollziehbar, dass Immobilien als Investment so beliebt sind: das sogenannte "Betongold".

Neben der Eigennutzung gibt es viele Investoren, die eine Rendite durch Vermietung der Immobilien erzielen. Das macht natürlich zusätzlich Arbeit und trägt auch zusätzliche Risiken: Mietausfälle oder Leerstände zum Beispiel. 

Andere Anlagen

Schließlich ist die Altersvorsorge auch eine Investition in die Zukunft. Auch wenn die Renditen eher bescheiden sein dürften: Die gesetzliche Rente gehört zur Altersvorsorge. Daneben gibt es noch die betriebliche Altersvorsorge, bei der der Arbeitgeber und/oder der Arbeitnehmer ein Teil des Entgelts einbehalten und investieren. Schließlich kannst Du auch privat in eine Rentenkasse einzahlen. Allen drei Formen ist gleich: Sobald Du ein bestimmtes Alter erreichst, erhältst Du monatlich einen festen Betrag auf Dein Konto als Rente ausgezahlt.